Es gibt keine wissenschaftlich anerkannte Theorie, die das Konzept der Quantenbewusstsein-Theorie direkt auf die Reinkarnation anwendet. Die Verbindung zwischen diesen beiden Ideen existiert ausschließlich im Bereich der Spekulation, der Parawissenschaft und der philosophischen Diskussion.
Die Verbindung wird hergestellt, indem man die Grundannahmen der Quantenbewusstsein-Theorie mit dem Konzept der Reinkarnation kombiniert.
Bewusstsein als Quanteninformation:
Theorien wie das Orch-OR-Modell
spekulieren, dass Bewusstsein aus Quantenprozessen in den Mikrotubuli des Gehirns entsteht. Diese
Quanteninformation wird dabei als etwas Nicht-Physikalisches, aber dennoch Reales beschrieben.
Überleben des Todes:
In dieser spekulativen Annahme würde diese
Quanteninformation den physischen Körper beim Tod verlassen und nicht einfach verschwinden. Sie
würde in eine grundlegende Struktur der Raumzeit zurückkehren.
Reinkarnation als Neuverknüpfung:
TDas Konzept der Reinkarnation wird dann als
die Hypothese betrachtet, dass diese überlebende Quanteninformation die Fähigkeit hat, sich mit
einem neuen, sich entwickelnden biologischen System (einem Gehirn in einem neuen Körper) zu
verbinden. Der neue Körper wäre somit die neue "physische Hülle" oder der "Avatar" für die
überdauernde Quanteninformation..
In dieser spekulativen Sichtweise wäre die Reinkarnation also kein übernatürlicher Akt, sondern ein physikähnlicher Prozess, bei dem eine Form von Information den Körper überlebt und sich neu manifestiert.
Andere spekulative Ansätze, die eine ähnliche Brücke schlagen, sind:
Panpsychismus:
Wenn Bewusstsein, wie der Panpsychismus annimmt, eine
fundamentale Eigenschaft des Universums ist, dann ist es denkbar, dass unser individuelles
Bewusstsein nicht verschwindet, wenn der Körper stirbt. Es würde stattdessen in eine Art
universelles Feld des Bewusstseins zurückkehren. Die Reinkarnation wäre dann die Manifestation
dieses Bewusstseins in einer neuen, organisierten Form.
Integrierte Informationstheorie (IIT):
Obwohl die IIT nicht direkt überleben
oder Reinkarnation spricht, könnte man spekulieren, dass das, was wir als Bewusstsein erleben, eine
universelle Eigenschaft ist. Das Bewusstsein würde nicht verschwinden, sondern einfach seine
Organisationsform verlieren und sich im Universum neu ordnen.
Alle diese Ideen bleiben jedoch hochspekulativ und entbehren jeder wissenschaftlichen Grundlage. In der Mainstream-Wissenschaft gilt das Bewusstsein als ein emergentes Phänomen der Gehirnfunktion, das mit dem Tod endet.
In vielen Religionen und spirituellen Traditionen spielt das Konzept der Wiedergeburt oder Reinkarnation eine zentrale Rolle. Das Verständnis und die genaue Ausgestaltung dieses Prozesses unterscheiden sich jedoch stark voneinander.
Der Hinduismus ist die älteste der großen Weltreligionen und hat eine der umfassendsten Lehren zur Reinkarnation. Hier ist das Konzept eng mit dem Karma und dem ewigen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt, genannt Samsara, verbunden.
Karma:
Jede Handlung, jeder Gedanke und jedes Wort in einem Leben erzeugt
Karma. Gutes Karma führt zu einer besseren Wiedergeburt, schlechtes Karma zu einer schlechteren.
Seele (Atman):
Die Seele, Atman, ist die unzerstörbare Essenz
eines Lebewesens. Der physische Körper ist nur ein Gefäß. Nach dem Tod wandert die Seele in einen
neuen Körper, der Mensch, Tier, Pflanze oder sogar ein Gott sein kann, abhängig vom Karma.
Ziel (Moksha):
Das ultimative Ziel ist die Befreiung aus dem Kreislauf von
Samsara und das Erreichen von Moksha, der Erlösung. Dies wird durch das Erlangen
spirituellen
Wissens und die Anhäufung von gutem Karma erreicht.
Obwohl der Buddhismus eng mit dem Hinduismus verwandt ist, hat er eine andere Sichtweise auf die Reinkarnation. Der Buddhismus lehnt die Existenz eines ewigen, unveränderlichen Selbst oder einer Seele (Atman) ab.
Karma und Wiedergeburt:
Statt einer Seele, die wiedergeboren wird, ist es der
Bewusstseinsstrom, der nach dem Tod in einen neuen Körper übergeht. Dieser
Bewusstseinsstrom wird durch die Handlungen und das Karma aus dem vorherigen Leben geformt.
Samsara und Nirvana:
Das Ziel im Buddhismus ist ebenfalls die Befreiung aus
dem Kreislauf von Samsara. Die Befreiung wird Nirvana genannt und bedeutet das Ende
von Leid und die vollständige Auslöschung von Verlangen und Anhaftung.
Der Jainismus, eine weitere alte indische Religion, hat eine sehr detaillierte Lehre über die Wiedergeburt, die stark auf der Idee von Karma aufbaut.
Karma-Partikel:
Die Jains glauben, dass Karma aus mikroskopisch kleinen
Partikeln besteht, die sich an der Seele festheften. Jede Handlung, ob gut oder schlecht, zieht
diese Partikel an und bestimmt die Qualität der nächsten Wiedergeburt.
Erleuchtung (Moksha):
Das Ziel ist, sich von allen Karma-Partikeln zu
reinigen, um die Seele zu befreien. Dies erfordert extreme Askese und strikte Einhaltung ethischer
Regeln, insbesondere der Gewaltlosigkeit (Ahimsa) gegenüber allen Lebewesen.
Der Sikhismus, eine jüngere monotheistische Religion, glaubt ebenfalls an die Reinkarnation und das Gesetz des Karmas, aber das Konzept der Wiedergeburt dient einem anderen Zweck.
Einziger Gott:
Die Jains glauben, dass Karma aus mikroskopisch kleinen
Partikeln besteht, die sich an der Seele festheften. Jede Handlung, ob gut oder schlecht, zieht
diese Partikel an und bestimmt die Qualität der nächsten Wiedergeburt.
Wiedergeburt als Chance:
Die Wiedergeburt wird als eine Gelegenheit
betrachtet, die Seele zu perfektionieren und gutes Karma anzusammeln, um schließlich aus dem
Kreislauf von Geburt und Tod auszusteigen und mit Gott zu verschmelzen.