Welche glaubwürdigen Reinkarnationsberichte gibt es?
Das Konzept der Reinkarnation ist in der Wissenschaft umstritten und wird nicht als erwiesene Tatsache betrachtet. Es gibt jedoch Berichte, die von Parapsychologen und Forschern als besonders gut dokumentiert und glaubwürdig im Sinne von "genau untersucht" eingestuft werden. Die bekanntesten dieser Fälle wurden von Forschern wie Ian Stevenson und später Jim Tucker von der Universität von Virginia gesammelt.
Ihre Forschung konzentrierte sich auf sogenannte "Spontanerinnerungen" bei Kindern 👶 im Alter von etwa zwei bis fünf Jahren, da diese als weniger anfällig für äußere Einflüsse und Suggestion gelten.
Die von diesen Forschern dokumentierten Fälle weisen oft folgende Merkmale auf, die sie von reinen Anekdoten abheben:
Detaillierte Erinnerungen:
Kinder schildern sehr genaue Details über ein
angebliches früheres Leben, inklusive Namen, Orten, Verwandten und Umständen des Todes, die sich
später als zutreffend erwiesen.
Bestätigung durch die Familie des Verstorbenen:
Oftmals konnten die Forscher
die Familie der verstorbenen Person finden und überprüfen, ob die vom Kind gemachten Angaben korrekt
waren.
Geburtsmerkmale und Wunden:
In einigen Fällen wiesen die Kinder
Geburtsmerkmale oder Narben auf, die mit den tödlichen Wunden der verstorbenen Person
übereinstimmten. Stevenson dokumentierte solche Fälle, in denen die Lage der Wunden und Merkmale
präzise mit den Beschreibungen des verstorbenen Lebens übereinstimmten.
Phobien oder spezifische Verhaltensweisen:
Manche Kinder zeigten unerklärliche
Phobien oder Verhaltensweisen, die zur Todesursache der verstorbenen Person passten (z. B. Angst vor
Bussen, wenn der Verstorbene bei einem Busunfall starb).
Die Mainstream-Wissenschaft steht diesen Berichten skeptisch gegenüber. Die Hauptkritikpunkte sind:
Fehlender Kausalzusammenhang:
Es gibt keine Möglichkeit, einen direkten
kausalen Zusammenhang zwischen den Erinnerungen eines Kindes und dem Tod einer anderen Person zu
beweisen.
Möglichkeit von Betrug oder Suggestion:
In vielen Fällen ist es schwer
auszuschließen, dass die Kinder die Informationen aus ihrer Umgebung aufgeschnappt oder die Familien
die Details unbewusst manipuliert haben. Die Berichte stammen oft aus Kulturen, in denen der Glaube
an Reinkarnation verbreitet ist, was die Dynamik beeinflussen kann.
Retrospektive Deutung:
Die Geschichten werden oft erst dann als "Beweis"
gewertet, wenn die Eltern oder die Forscher eine Übereinstimmung gefunden haben, was die Gefahr des
Bestätigungsfehlers erhöht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Berichte eine faszinierende Grundlage für Forschungen im Bereich der Parapsychologie bieten, aber sie gelten nicht als wissenschaftliche Beweise für Reinkarnation.
Die bekannteste und umfangreichste Forschung auf diesem Gebiet stammt von dem Psychiater Ian Stevenson (1918–2007). Er widmete Jahrzehnte seiner Karriere der Dokumentation von über 2.500 Fällen weltweit, bei denen kleine Kinder detaillierte Erinnerungen an ein früheres Leben hatten. Sein Ansatz war methodisch und rigoros:
- Er sammelte und überprüfte Berichte von Kindern, die oft Namen, Orte und familiäre Details von verstorbenen Personen nannten.
- Er versuchte, diese Informationen mit den Fakten über das Leben der verstorbenen Person abzugleichen.
- In einigen Fällen dokumentierte er Geburtsmale oder Defekte, die der Art und Stelle von Wunden oder Verletzungen aus dem angeblich früheren Leben entsprachen.
Sein Nachfolger, der Kinderpsychiater Jim B. Tucker, setzt diese Arbeit an der University of Virginia fort. Er hat die Forschung verfeinert, indem er sich auf Fälle in den USA konzentriert und statistische Analysen verwendet, um Muster in den Daten zu finden. Tucker legt Wert darauf, dass die Forschung die Möglichkeit von Fehlinformationen, Fantasien oder Falscherinnerungen sorgfältig ausschließt.
Trotz der sorgfältigen Methodik wird die Forschung von Stevenson und Tucker von der wissenschaftlichen Gemeinschaft kritisiert, da die Berichte nur auf indirekten Beweisen beruhen. Zu den häufigsten Einwänden gehören:
Bestätigungsfehler:
Die Forscher könnten unbewusst Informationen suchen, die
ihre Hypothese stützen.
Möglichkeit von Betrug oder Fehlinformation:
In vielen Kulturen, in denen
Reinkarnation ein verbreiteter Glaube ist, könnten Kinder oder deren Familien beeinflusst werden.
Alternative Erklärungen:
Die "Erinnerungen" könnten das Ergebnis von
Kryptomnesie (versteckte Erinnerungen) oder genetisch bedingten Merkmalen sein.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es keine wissenschaftlichen Beweise für Reinkarnation gibt. Die Berichte von Stevenson und Tucker sind jedoch seriöse Dokumentationen von Phänomenen, die die Mainstream-Wissenschaft bisher nicht vollständig erklären kann.
Swarnlata Mishra, 1948 in Indien geboren, begann im Alter von drei Jahren, detailliert über ein früheres Leben als eine Frau namens Biya Pathak zu sprechen. Sie nannte den Namen ihres Ehemanns und ihrer Kinder, beschrieb ihr Haus und die Art, wie sie starb (an einer Kehlkopferkrankung).
Verifizierung:
Als Swarnlata im Alter von zehn Jahren nach Katni, der
Heimatstadt von Biya Pathak, gebracht wurde, soll sie Familienmitglieder erkannt und Details über
das Haus gewusst haben, die sich seit Biya Pathaks Tod verändert hatten. Forscher dokumentierten
über 50 dieser Aussagen.
Dies ist einer der berühmtesten Fälle aus dem Jahr 1930. Die vierjährige Shanti Devi aus Delhi behauptete, sie sei die Frau eines Mannes aus Mathura, der 150 km entfernt lebte. Sie nannte genaue Details über das Leben und den Tod der Frau, die sie angeblich gewesen war, einer gewissen Lugdi Devi.
Verifizierung:
Ein Komitee von Forschern nahm Shanti Devi mit nach Mathura.
Dort soll sie ihren "früheren" Ehemann und ihren Sohn erkannt und sie zu ihrem alten Haus geführt
haben, ohne jemals zuvor dort gewesen zu sein.
James Leininger aus Louisiana, USA, der 1998 geboren wurde, hatte schon als kleines Kind Albträume von einem Flugzeugabsturz. Er behauptete, er sei ein Pilot aus dem Zweiten Weltkrieg namens James Huston gewesen. Er gab genaue Details über seinen Tod an, nannte den Namen seines Flugzeugträgers und beschrieb seine Absturzstelle.
Verifizierung:
Der Vater von James Leininger konnte die Informationen
verifizieren. Es gab tatsächlich einen Piloten namens James Huston, der auf genau diesem
Flugzeugträger diente und bei einem Flugzeugabsturz im Pazifik ums Leben kam.
Es ist wichtig zu betonen, dass diese Berichte zwar sorgfältig dokumentiert sind, aber keine wissenschaftlichen Beweise für Reinkarnation darstellen. Sie sind vielmehr Beispiele für Phänomene, die die Wissenschaft derzeit noch nicht schlüssig erklären kann.
Es gibt noch weitere gut dokumentierte Fälle, die von der Forschungsgruppe um Ian Stevenson und Jim B. Tucker gesammelt wurden. Diese Fälle folgen einem ähnlichen Muster wie die bereits genannten: Kinder äußern spontan detaillierte Erinnerungen an ein angebliches früheres Leben, die später von den Forschern verifiziert werden.
Gus Taylor, ein Junge aus dem Mittleren Westen der USA, behauptete im Alter von etwa anderthalb Jahren, sein eigener Großvater zu sein. Er konnte Details über das Leben seines Großvaters nennen, die er unmöglich gekannt haben konnte, da dieser vor seiner Geburt gestorben war.
Ryan Hammons aus Oklahoma begann im Alter von fünf Jahren, sich an ein früheres Leben in Hollywood zu erinnern. Er erzählte, er hätte drei Söhne, fuhr ein grünes Auto und arbeitete in der Filmindustrie. Die Forscher konnten mehr als 55 seiner Aussagen verifizieren, einschließlich sehr obskurer Details, die selbst der Tochter des angeblich früheren Lebens nicht bekannt waren.
Ein wiederkehrendes Merkmal in der Forschung ist das Vorhandensein von Geburtsmalen oder -defekten bei den Kindern, die den tödlichen Wunden der angeblich wiedergeborenen Person entsprechen. Stevenson dokumentierte Fälle, in denen die Geburtsmale an den genauen Stellen lagen, an denen die verstorbene Person tödliche Wunden erlitten hatte.
Die Forschung in diesem Bereich wird von der wissenschaftlichen Gemeinschaft weiterhin mit Skepsis betrachtet, da die Beweise nicht den Kriterien der naturwissenschaftlichen Forschung entsprechen. Dennoch bieten die gut dokumentierten Fälle eine Fülle von Informationen, die die Debatte über das Phänomen weiter anheizen.